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Die Brennnessel wäre die “Königin unter den Pflanzen,” dieser Meinung war meine Großmutter. Sie lehrte mich wie man sie erntet, ohne dass sie brennt. Welch feinen Suppen und Brotaufstriche man daraus machen kann. Ganz zu schweigen vom Tee, der die Frühjahrmüdigkeit vertreibt. Sie nannte das immer den „großen Frühjahrs-Hausputz.
Viele Jahrzehnte fristete die Brennnessel dann ihr Dasein als „Unkraut,“ weil das „Wissen“ um diese außergewöhnliche Pflanze, nicht mehr weitergegeben wurde. Die moderne Pharma- Industrie übernahm das „Heilen“, und der Mensch wurde davon befreit sich selbst um seine Gesundheit und seine Gesunderhaltung zu kümmern. Seit einigen Jahren erfährt sie endlich wieder diese Aufmerksamkeit, die sie so lange in ihrem Schattendasein hat vermissen müssen. Was hat sie nicht alles zu bieten! Wenn du mein Kind, die Wahl hättest, dass du nur eine Heilpflanze sammeln dürftest, dann, so sagte mir meine Großmutter, würde sie mir dazu raten, die „Brennnessel“ zu wählen. Die Brennnessel (Urtica dioica) ist inzwischen wieder zu meinem Lieblings-Kraut geworden, nachdem auch ich sie fast vergessen hatte. Doch wegen rheumatischer Beschwerden wieder in das Zentrum meiner Gedanken gerückt ist. Denn sie ist zuallererst eine Pflanze, die uns komplett ihr ganzes Leben anbietet. Blättern, Samen, Stiele und Wurzel, all das können wir für uns nutzen. Sie hilft uns in das neue Jahr zu starten, da sie den Stoffwechsel anregt, das Blut reinigt und blutbildend wirkt, wegen ihres hohen Eisengehaltes.
Die Pflanze lässt sich nicht sehr gerne berühren. Wer es dennoch tut, bekommt es mit ihren feinen Brennhaaren zu tun. Es ist ihre Art sich vor Fressfeinden zu schützen Das Brennen entsteht, indem die mit Kieselsäure angereicherten Brennhaare in die Haut eindringen und eine Mixtur von Histaminen und Ameisensäure als auch Acetylcholin anregen und freigeben.
Doch diese schmerzhaften Eigenschaften stehen eine große Anzahl an sehr positiven Wirkungen und Eigenschaften gegenüber. Sie hat den Ruf eine wahre Vitaminbombe zu sein.  Seit Jahrtausenden wird sie als DIE Heil- und Kulturpflanze geschätzt und verwendet. Ihr Vitamingehalt ist erheblich höher als der eines Blattsalates. Karotinoide, Kalium, Kalzium, Eisen und Chlorophyll ergänzen die Werthaltigkeit dieser Pflanze erheblich und verleihen ihr den Ruf, ein „Superfood“ und gleich zeitig auch ein Heilmittel zu sein.
Man unterscheidet 2 Arten von Brennnesseln. Die große und die kleine Brennnessel
Die große Brennnessel erreicht eine Höhe von bis zu 1,5 Meter. Sie ist zweihäusig und trägt die männlichen und weiblichen Blüten auf getrennten Pflanzen
Die kleine Brennnessel wird nur bis zu 45 Zentimeter hoch.
Jede Pflanze hat sowohl weibliche als auch männliche Blüten.
Die Frucht ist ein einsamiges Nüsschen.
Erntezeit von März bis Dezember
Ihre Blüten trägt sie von Juli bis September
Junge Blätter und Triebe besitzen noch keine Brennhaare.
Sie werden als nährstoffreiches Gemüse oder als Salat verzehrt.
Medizinische Verwendung finden überwiegend Blätter oder Wurzeln.
Ihre Inhaltstoffe stellen sich folgendermaßen zusammen:
Vitamin A
Vitamin C
Eisen
Eiweiß
Folsäure
Kalium
Kieselsäure
Magnesium
Karotinoide
Kalzium
Chlorophyll
Flavonoide

Was nur wenige Menschen wissen ist, dass ihre Samen ebenfalls essbar sind. Leicht geröstet schmecken sie ähnlich wie Sesamsamen. Sie beinhalten fettes Öl, das einen hohen Anteil an Linolsäure und Vitamin E und Carotinoide hat.
Die Brennnessel ist vielseitig verwendbar und das zeigt sich auch äußerst hilfreich in der Bekämpfung von Schädlingen im Garten
Als Brennnesseljauche, als Schädlingsbekämpfungsspray das einfach selbst her zu stellen ist.
Als Kur zur Stärkung der Pflanzen für ein gesundes Wachstum
In der Küche
lässt sie sich in vielerlei Hinsicht einsetzten. Ob als Tee, Suppe, anstelle von Spinat, als Saft, Pesto oder Smoothie.
Als Wildkräutersalat,
Im Gebrauch als Heilmittel
zur Anregung des Stoffwechsels
bei Verdauungsbeschwerden
bei rheumatischen Erkrankungen
bei Harn- und Nierenbeschwerden
Extrakte der Brennnessel erleichtern das Wasserlassen
bei anfänglichen Prostatabeschwerden, Stadium 1 und 2
Beschwerden bei einer Reizblase.
Als Tee, Umschläge, Einreibemittel, in Salben und Öl und Alkohol Auszügen als Schmerzmittel zum einreiben bei rheumatischen Gelenkbeschwerden, Shampoos, Haarwasser bei fettigem Haar und schuppiger Kopfhaut.
Beachtung:
Brennnessel darf nicht angewendet werden, bei Ödemen, die durch Herzschwäche oder Nierenfunktionsstörungen bedingt sind. Brennnessel kann bei empfindlichen Personen zu Überempfindlichkeitsreaktionen oder Magenbeschwerden führen.
Rezepturen gibt es dann in der Kategorie „gewusst wie“ nach zu lesen.