Speisen wie Sauerbraten und Wildgerichte verlangen nach Wachholderbeeren. Weniger ist der Geschmack der Beeren, sondern die Fähigkeit, der Verdauung nach einem reichlichen Mahl, hilfreich zu sein, der Grund. Wacholderbeeren auch für alles, was eingelegt, geräuchert und gebeizt wird. Ob Fleisch oder Fisch. Gemüse Sorten, die fermentiert werden wie, Weißkraut das zu Sauerkraut werden soll, verlangen nach der Wacholderbeere. Dies nicht nur aus geschmacklichen Gründen.
Auf der schwäbischen Alb und auf den typischen von Schafen beweideten Heiden, prägt der Wacholder die Landschaft. Die Tiere machen einen großen Bogen um den stacheligen Landschaftsbewohner. So entstehen die typischen Wachholder Landschaften. Botanisch zählt Wachholder zu den Zypressengewächsen und manchmal wächst er auch säulenartig und schlank wie eine südländische Zypresse empor. Seine Beeren sind in Wirklichkeit keine Beeren, sondern Zapfen. Bis sie reif für die Ernte sind dauert es 3 Jahre. Daher findet man Beeren in unterschiedlichen Reifegraden an einem Baum auch gleichzeitig vor. Das Ernten der Beeren ist relativ mühevoll und schmerzhaft, wenn man den spitzen und stachligen Blättern zu nahe, kommt. Außerdem muss man sorgfältig aussuchen, dass man nur die ganz reifen Beeren nimmt.
Geschichte und Verwendung des Wachholders
Als uralte Heilpflanze wurde der Wachholder 2002 als Baum des Jahres auserwählt.
Seine Verwendung und Heilwirkungen wurden vor vielen tausend Jahren geschätzt und angewendet. Auf alten Papyrusrollen fand man schriftliche Nachweise, und in Siedlungsresten der Pfahlbauten in Unteruhldingen am Bodensee, der Jungsteinzeit, wurden Wachholderfrüchte gefunden. Hippokrates empfahl Wacholder innerlich ein zunehmen, zur Entwässerung bei Wasseransammlungen im Körper .Er behandelte Wunden und Fisteln mit Wachholder. Während der Pest und anderen Epidemien, wurde Wacholder auf Dorfplätzen und als Notfeuer verbrannt. Häuser und Krankenstuben wurden ausgeräuchert. Ställe werden heute noch in traditionellen bayrischen Höfen ausgeräuchert und gereinigt. Wacholderbeeren veranlassen die sorgen dafür, dass die Nieren die Harnproduktion steigern und mehr Urin ausgeschieden werden kann. Also bewirken eine vermehrte Nierentätigkeit indem die Durchblutung der Nieren angeregt und erhöht wird. Die vermehrte Ausscheidung befreit den Organismus von Stoffwechsel Schlacken. Daher kann man davon ableiten, dass Wachholder einen heilenden und schmerzstillenden Einfluss auf rheumatische Beschwerden hat und zur Verbesserung beiträgt. Wachholder Öl, ist in vielen Einreibemittel für Rheumatiker, enthalten. Verdauungsbeschwerden sind ebenfalls ein weiterer Einsatzbereich für die harzig schmeckenden Beerenzapfen. In der Volksmedizin werden die Wacholderbeeren als Appetitanreger einsetzt. Die Beeren machen schwer verdauliche Speisen bekömmlicher und verleihen ihnen auch eine besondere Note. Das Trio Wachholder, Lorbeer und Piment sind unverzichtbar für deftige Suppen und Eintöpfe. Wacholder löst Krämpfe, insbesondere der glatten Muskulatur. Er regt die Darmbewegung an. Moderne Untersuchungen bestätigen, dass Wacholder keimtötend und abwehrsteigernd eingesetzt werden kann.
Das ätherische Öl wird für Inhalationen bei Erkältung, Schnupfen und als Mundspülung oder Mundwasser verdünnt verwendet. Einen Nieren-Blasen-Tee bereitet man aus ein paar zerstoßenen Wacholderbeeren zu die man mit kochend heißem Wasser über brüht,10 Minuten ziehen lässt. Oft wird Wachholder kontrovers diskutiert ob eventueller Nierenschädigung. Man weiß inzwischen, dass bei Menschen mit gesunden Nieren die therapeutische Dosis unbedenklich ist. Allerdings sollten Schwangere Kuren mit Wachholder meiden, da ansonsten Wehentätigkeit ausgelöst werden kann. Für den Fall, dass Mann und Frau einmal zu üppig getafelt haben und zu viel Kulinarisches konsumiert haben, dann hilft ein je nach Gegend unterschiedlich genannter Wacholderschnaps wie Steinhäger (Deutschland), Genever (Holland), Gin (England) oder Borowitschka (Slawische Staaten), das konsumierte auch zu verdauen.
Alle diese Schnäpse haben Wacholder als typischen Aromaspender.
Wachholder ist in Europa und im europäischen Asien, in Nordafrika und auch in Nordamerika in Heide- und Berglandschaften weit verbreitet. Die besten Beeren kommen aus den Appeninen.

Wacholder