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Suessholzwurzel

Süßholz raspeln-nicht nur eine Schmeichelei

Diese Redewendung bezieht auf die zuckerhaltige Süßholzwurzel. Der Apotheker aus früherer Zeit, musste die Süßholzwurzel „raspeln“ um Arzneien und Süßwaren, herzustellen. Sie diente auch der Verfeinerung und dem Wohlgeschmack, der ansonsten bitteren Arzneien.
Im erweiterten Sinne „Süßholz raspeln“ angewandt, bezeichnet man mit „süß“ auch Personen, denen man schmeicheln möchte.

Das Süßholz stammt ursprünglich aus China. Bis heute findet es als traditionelle Heilpflanze Verwendung. In ägyptischen Gräbern fand man Süßholz als Grabbeigaben. Ein Ausdruck dafür, wie hochgeschätzt „Süßholz“ schon damals gewesen ist. Als Nutz- und Heilpflanze wächst sie im Mittelmeerraum. In China und Russland gedeiht sie ebenfalls. Dort eher in Sumpfgebieten und sehr trockenen Regionen. Kaut man die Süßholzwurzel, so kann sie bei vielen Beschwerden und Krankheiten lindernd wirken. Die Arzneipflanze ist ein wahres Allroundtalent. Doch man muss auch wissen, dass man nicht allzu sorglos mit ihr umgehen sollte, da sie nicht für jeden geeignet ist. Allgemein wird sie zur Linderung von Atemwegserkrankungen und Magenproblemen, die durch erhöhte Magensäureproduktion ausgelöst wurden, angewendet. Hauptsächlich aber, wird der Saft eingekocht und ist die Grundzutat für eine beliebt „Nascherei“ die „Lakritze“
Kein Lakritz ohne die Wurzel des Süßholzstrauches (Glycyrrhiza glabra)
Lakritz- oder Salmiakpastillen, sind daher nicht nur wegen ihres angenehmen wohltuenden Geschmacks zur Pflege der Atemwege sehr beliebt, sondern finden guten Absatz als süße oder salzige Pastillen, oder kommen in  anderen Formen in den Handel. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Süßholzwurzel eine recht bedeutende Heilpflanze ist und durch ihre Wirkstoffe erfolgreich eingesetzt werden kann. Durch die Wirkung ihrer  Inhaltstoffe gelten Extrakte aus der Wurzel als gutes Heilmittel bei Husten und Bronchialkatarrhen oder Entzündungen im Bereich der oberen Luftwege. Erfolge gibt es auch mit Süßholzextrakten bei Magengeschwüren oder Gastritis. Auch vorbeugend kann sie eingesetzt werden. Dabei kommt die entzündungshemmende Wirkung von der „Glycyrrhizin“, und der „Glycyrrhetinsäure“, vorteilhaft zur Wirkung. Die asiatische „Medizin“ benutzt diese beiden Wirkstoffe und angereichert mit zwei weiteren Wirkstoffen, erfolgreich zur Behandlung bei Hepatitis (Leberentzündung) und Leberzirrhose, mittels Infusionen.
Man fand heraus, dass diese bestimmten Wirkstoffe antiviral und anti- hepatotoxisch, bei Hepatitis A und C, gewirkt hatten. Seit einiger Zeit ist die Glycyrrhetinsäure in einer Creme verarbeitet, zur äußerlichen Behandlung der Cellulite, im Handel erhältlich. Studien hatten gezeigt, dass dieser Wirkstoff das Wachstum von Fettzellen zu beeinflussen und zu vermindern.
Aus der Wurzel können auch Tees zubereitet werden, doch nicht länger als 4-6 Wochen regelmäßig getrunken werden. Dazu übergießt man getrocknete und zerkleinerte Süßholzwurzel und überbrüht sie mit heißem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen und 2 Tassen täglich trinken. Doch auch nicht ohne ärztlichen Rat handeln.
Wie alle natürlichen Substanzen gibt es auch bei der Süßholzwurzel Nebenwirkungen, die eintreten können, vor allem bei unsachgemäßer und zu langer Anwendung!
Zu den Nebenwirkungen
zählen, dass Wasser und Natrium stärker im Körper zurückgehalten werden können. Kaliumverlust mit Bluthochdruck, Ödeme und in seltenen Fällen eine Rotfärbung des Urins. Wechselwirkungen beachten!
Werden Diuretika, also Wasser treibende Arzneimittel eingenommen, die Kalium reduzieren. Zu beachten, ist außerdem, dass bei niedrigem Kaliumspiegel die Einnahme von Digitalis Herzmitteln sorgfältig abgestimmt sein muss.
Süßholzwurzel nicht unkritisch und bedenkenlos anwenden
Bei Schwangerschaft, Bluthochdruck, schwerer Nierenfunktionsschwäche, niedrigem Kaliumgehalt im Blut, bei Leberzirrhose oder einer Lebererkrankung, die durch Gallenstauung entstanden ist,
Süßholz NICHT anwenden ! Keinesfalls ohne ärztliche Kontrolle !

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