Salbei ist eine der artenreichsten Gattung aus der Familie der Lippenblütler, und weltweit verbreitet. Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum.
Abgeleitet aus dem lateinischen salvare = heilen, retten, bewahren, bezieht sich das auf „Salvia officialis“ den Küchensalbei. Neben dieser Salbeiart gibt es noch andere Sorten. Als besondere Sorte möchte ich den „Muskatellersalbei“ erwähnen. Er war früher in jedem Hebammen Koffer zu finden, da er gerne bei Wehenschwäche hilfreich wirkte. Auch ich habe ihn noch vor 22 Jahren zur Wehen Förderung zur Geburt meiner Enkeltochter verlässlich angewendet.
Der Muskateller Salbei wird überwiegend zur Gewinnung von Öl verwendet, das in Duftlampen, Parfums, Massage-Ölen oder Badezusätzen verwendet wird.
Salvia hispanica = Mexikanische Chia, ebenfalls aus der Familie der Salbei Gewächsen, uns modernen Menschen auf der Suche nach „Superfood“ hinlänglich bekannt. Seit einigen Jahren findet man in den Regalen von Naturkostläden, zunehmend aber auch in Discountern die so genannten Chia-Samen. Sie dienen beispielsweise als Mehl- bzw. Getreideersatz in Teigwaren und Müsli. Chia-Samen enthalten viele wichtige Eiweiße, leicht verdauliche Fettsäuren und verschiedene Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
Die Blüten der Salbei Pflanze gelten als eine sehr gute Bienenweide. Der Ertrag an Honig kann sich pro Hektar Anbaufläche gerechnet mehr als 700 kg betragen. Damit übertrifft er den ebenfalls als sehr gute Bienenweide geltenden Raps.
Salbei wird gerne mit Thymian, Lavendel und Rosmarin, ebenfalls Lippenblütler wie der Salbei, gemischt, als Gewürz in der Küche oder als Heilmittel für diverse Beschwerden, verwendet.
Während die Pest in Europa wütete, verwendeten Menschen in Essig eingelegten Salbei, Thymian und Lavendel. Mit dieser Mischung rieben sie sich den Körper ein. Damit versuchten sie sich vor der Pest zu schützen. Vor allem Diebe die sich darauf spezialisierten, die Pestleichen zu plündern, schützten sich damit vor Ansteckung. Diese Methode wurde in darauffolgenden Jahrhunderten immer wieder angewendet, und es etablierte sich die „Marseille Methode“ Sie ermöglichte Dieben und Gaunern besonders in Epidemie Zeiten, sich am Eigentum der Verstorbenen zu vergreifen ohne sich selbst zu infizieren.
Verwendung von Salbei in der Naturheilkunde
Der echte Salbei ist nur eine Art von etwas mehr als 900 unterschiedlichen Arten, die alle heilende Wirkstoffe enthalten.
Das frische Kraut als auch die getrockneten Salbeiblätter eignen sich zur Herstellung von Tees:
Einfach mit heißem Wasser übergießen und mindestens 15 Minuten ziehen lassen. Erst dann in kleinen Schlucken trinken. Als Gurgellösung kann man ihn dann bei Halsschmerzen und Entzündungen der Mund- und Rachen-Schleimhaut anwenden. Als Tee kommt er sowohl bei Erkältungskrankheiten und Verdauungsbeschwerden zum Einsatz als auch bei vermehrter Schweißbildung.
Echter Salbei verfügt über viele ätherische Öle. Zu nennen sind davon Borneol, Thujon, als auch Tanine und Saponoside.
Salbei enthält Gerbstoffe die nach unterschiedlichen Studien die für Wirkung bei gesundheitlichen Problemen offensichtlich für die Wirkung verantwortlich sind. Beispielsweise wirken sie stark adstringierend, das heisst „zusammenziehend,“ und das Salbeiöl wird verdünnt gerne als „Gurgellösungen“ bei Mund und Zahnfleisch Erkrankungen angewendet. Unverdünnt nimmt man es zum Betupfen entzündeter Stellen in Mund und Rachen. Es dient auch als Grundlage für Deodorants auf natürlicher Basis.
Die Salbeiblätter werden für Teezubereitungen verwendet oder als Umschläge bei schlecht heilenden Wunden aufgelegt. Da dem Salbei antibakterielle, pilzhemmende und adstringierende Eigenschaften zugeschrieben werden, kann er für vielfältige Beschwerden eingesetzt werden. Wirkungsvoll gestalten sich Behandlungen mit Salbeiblättern für den Mund- und Rachenbereich. Man hat nachgewiesen, dass die Pflanze die Vermehrung bestimmter Erreger hemmen kann und auch Wunden schneller verschließt und damit eine Heilung effektiver einsetzt. Auch Hautirritationen und Reizungen können mit einem Aufguss aus Salbeiblättern und als Auflage oder Wickel beruhigt werden.
Hauptsächlich wird Salbei eingesetzt bei:
Bei Entzündungen in Mund und Rachen durch Betupfen und Spülen mit Salbeiöl.
Bei Heiserkeit bei Atemwegsinfekten mit einer Gurgellösung behandeln
Bei Verdauungsbeschwerden Salbei Blätter verzehren und Tee trinken
Bei Venenstauungen durch Beine hochlagern und einreiben mit Salbeiöl
Bei Starke Schweißbildung – Tee, Deodorant mit dem Salvia Öl
Bei Wechseljahresbeschwerden – beispielsweise auch mit Schweißausbrüchen
Bei Schleimhautentzündung
Bei Halsschmerzen
Bei Zahnfleischentzündung
Bei Mundgeruch
Bei Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Blähungen, verdorbener Magen
Bei übermäßiger Schweißsekretion speziell Nachtschweiß
Bei Herpes
Salbei in der Küche
In der mediterranen, speziellen in der italienischen Küche, ist der Salbei eines der wichtigsten „Kräuter“
Salbei würzt sehr stark, weshalb mit ihm sehr sparsam umgegangen werden sollte. Schon ein einzelnes Blatt pro Fleischstück reicht völlig.
Er wird gerne mit Kalbfleisch kombiniert. Wer hat nicht schon vom Saltimbocca alla Romana (Spring in den Mund) gehört. Ein Klassiker in der italienischen Küche
Ein Salbeiblatt wird in Schinken und Kalbfleisch eingerollt. Doch Salbei passt nahezu zu Fleisch, Risotto und Nudelgerichten, Gnocchi.
Tomatensalat, Fischgerichte, Suppen und auch Käsesoßen erhalten durch Salbei einen besonderen Geschmack. In China wird traditionell Hammelbraten mit Salbei gewürzt.
Um das volle Aroma zu erhalten sollte man Salbei immer mitbraten. Man hat auch früh entdeckt, dass Salbei verhindert, dass Fett schnell ranzig wird.
Salbei weist einen würzigen, aber gleichsam auch milden Geschmack auf. Aber auch leicht bittere Geschmacksnuancen lassen sich erkennen. Dabei schmecken die jungen Blätter deutlich milder als ältere Blätter.
Salbei ist eines der wenigen Kräuter die getrocknet und luftdicht verschlossen ihren vollen Geschmack behalten.
Salbei gehört auch auf jede sonnige Fensterbank in einen ausreichend großen Blumentopf oder auch in den Garten und auf Terrassen und Balkone. Wie schon die Heimat vermuten lässt, möchte der mehrjährige Salbei den ganzen Tag in der Sonne stehen und die Wärme genießen. Sollte man ihm ein solches Plätzchen nicht bieten können begnügt sich der anspruchslose Strauch notfalls auch mit Halbschatten, aber es muss warm sein und es darf keine Staunässe entstehen.
Hinweis: Das im Salbei enthaltene Thujon ist bei hohen Dosierungen ein Nervengift und kann daher bei dauerhaftem, übermäßigem Verzehr Kopfschmerzen sowie Magen-Darm-Beschwerden mit sich bringen.
Bei chronischer Überdosierung verursachen Thujone Halluzinationen und epileptische Anfälle. Cineol schädigt das zentrale Nervensystem und Bitterstoffe würden Übelkeit und Erbrechen auslösen.
Während der Schwangerschaft auf Salbeitee verzichten. Ebenso während der Stillzeit, weil Salbeitee den Milchfluss unterdrückt. Daher trinken Frauen den Tee auch oft zum Abstillen.
Achtung: Während Salbei in kleinen Mengen der Gesundheit gut tut, gilt eine tägliche Menge von 6 Blättern und mehr als toxisch. Das trifft in erster Linie auf Tee zu, der nicht über längere Zeit getrunken werden sollte.