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Kamille

Kamille in Hausapotheken seit Urzeiten unverzichtbar

Wie meine Großmutter zu ihrer Zeit Kamille selbst gesammelt und getrocknet hat, habe ich es in den Jahren meines Praxisbetriebes ebenfalls so gemacht. Wohnte ich doch Mitte der 80iger bis Ende der 90iger Jahre damals in einer „Umweltnische“ Deutschlands, im schönen Allgäu. Dort, wo ich einst geboren wurde. Dorthin hatte es mich wieder hingezogen, nach Jahren des „Herumtreibens“ und des „Sammelns“ von Lebenserfahrungen.

Für meine Kamille musste ich nur ein paar Schritte gehen, um sie um die Mittagszeit herum, zu ernten und dann sorgsam zu trocknen. Während des Trocknens soll man die Blütenköpfe nicht wenden und nicht unnötig berühren. Ein schattiger windstiller Platz mit genügend Wärme ist von Vorteil.

Den höchsten Wirkstoffgehalt haben die Blüten zwischen dem 3. und 5. Tag nach dem ersten Aufblühen.

Luftdicht in dunklen Gläsern, an einem dunklen und kühlen Platz aufbewahren. Sie verlieren schnell, etwa innerhalb von 12 Monaten, ca. 50 % ihrer ätherischen Ölwirkstoffe.

Alles was meine Großmutter mich über die Kamille lehrte konnte ich, und kann ich noch bis heute wie einen großen Wissensschatz für meine Patienten, Familie, Tiere und auch für mich selber einsetzen.

Wenn man von der Sichtweise der Signaturenlehre ausgehend die Kamille betrachtet, sieht man wie die Kamille ihrem Blütenboden hervorwölbt, ähnlich einem Bäuchlein. Ihr Duft vermittelt, wenn man die Augen schließt, eine  mütterliche Geborgenheit, Sanftmut und Geduld. Eine übersteigerte Schmerzempfindung wird gemildert, lässt man sich mit den Sinnen darauf ein.

Gerne las ich auch das „Heitere Herbarium“ des unvergessenen Karl Heinrich Waggerl, der so vollendet Verse und kleinere Gedichte über Blumenarten reimte.

Das über die Kamille ist mir immer präsent geblieben, obwohl das Büchlein das 1950 erschienen war, und ein Geschenk meiner Großmutter an mich, als ich gerade das Lesen in der Schule erlernte, verloren gegangen ist.

Die Kraft, das Weh im Leib zu stillen

verlieh der Schöpfer den Kamillen.

Die blühen und warten unverzagt

auf jemand, den das Bauchweh plagt.

Der Mensch jedoch in seiner Pein

glaubt nicht an das, was allgemein

zu haben ist. Er schreit nach Pillen.

Verschont mich sagt er, mit Kamillen, um Gotteswillen!

Wissen muss man auch, dass es einige Doppelgängerinnen von ihr gibt., Sie werden öfter mit der Echten Kamille verwechselt. Bei der strahlenlosen Kamille beispielsweise, fehlen die weißen Strahlen der Blütenblätter, doch ihr Duft ähnelt der der echten Kamille.

Sie hat nur die gelben Röhrenblüten. Die Hundskamille ist sehr ähnlich. Sie duftet aber weniger gut, eher leicht unangenehm. Ihre Blütenböden sind auch nicht hohl, wie bei der „Echten Kamille“.

Die Kamille ist eine einjährige Pflanze. Im Winter geht sie ein und   hinterlässt ihren Samen, der dann im darauffolgenden Jahr wieder am selben Platz neues Pflanzenwachstum ermöglicht. Leider ist inzwischen ihr Lieblings Standort, die Getreidefelder und die Wegränder, durch die intensive Landwirtschaft und den Einsatz von Herbiziden, zerstört.  Die Kamille ist eine der Pflanzen, die die Bezeichnung „UnKraut“ am wenigsten verdient. Sie ist nicht nur eine bedeutende Heilpflanze, sondern sie kann auch das Wachstum anderer Pflanzen positiv beeinflussen und wirkt gleichzeitig bodenverbessernd. Darf sie im Getreidefeld gedeihen, so generiert sie an einem solchen Standort den höchsten Wirkstoffgehalt.

Viele ihrer Einzelwirkstoffe sind an ihrer Gesamt-Wirkung als wertvolle Heilpflanze beteiligt. Die ätherischen Öle, die bis zu 1,4 % ausmachen spielen eine besondere Rolle und werden deshalb auch isoliert verwendet. Alkoholische Extrakte enthalten je nach Alkoholmenge bis zu 3 % Flavonoide und 0,3 % ätherische Öle. In einem Teeaufguss sind nur 0,02 % ätherische Öle enthalten. Daneben aber auch Schleimstoffe und Flavonoide.

Die naturmedizinischen Wirkstoffe der Kamille, mit ihren vielfältigen Wirkungen, und Anwendungsbereichen, sind innerlich wie äußerlich anwendbar. Als Tee, Salben, Bäder, Spülungen und Gurgellösungen und Inhalationen. Entzündungen im Mund, den Zähnen, Magen und Darm Bereich.  Dazu  werde ich gesonderte Beiträge in der Kategorie „Naturheilkunde“ Rezepte und Anwendungen beschreiben.

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