Der „Hugo“ als Modegetränk hat die Bars und die Gastronomie sowie die Supermärkte erobert. Die Holunderblüten zu Sirup eingekocht, bilden die Grundlage für diese „Szene-Getränk“. Holundersekt kannten unsere Vorfahren schon. Fliederbeerensuppe oder Kaltschale mit süßen Eischneebällchen, eine Kindheitserinnerung
Verwendung und Wirkung des Holunders
Holundersaft und die Holunderbeeren, Tees aus der Rinde und den Holunderblüten sind bis heute noch bewährte Hausmittel gegen Erkältung. Für diese Wirkung ist das in den Früchten enthaltene Vitamin C der Grund. Immerhin bringt es 180mg pro Kilo Frucht auf die Waage. Vitamin B, Fruchtsäuren, ätherische Öle, die auch in den Blüten enthalten sind, und antioxidativ wirken, finden bei weiteren gesundheitlichen Problemen, wie Herz und Kreislauf Erkrankungen, Nieren und Blasen Entzündungen, ihre erfolgreiche Anwendung seit vielen hundert Jahren. Diese Antioxidantien schützen die menschlichen als auch die pflanzlichen Zellmembranen vor Veränderungen durch freie Radikale. Der Alterungsprozess der Pflanzenzellen wie auch der Zellen des menschlichen Konsumenten, wird dadurch verlangsamt. In alten Volksheilkunde Arzneibüchern kann man nachlesen, dass der Holunder entzündungshemmende, schmerzlindernde, und fiebersenkende Effekte hat. Bei Diabetikern wurde wegen der entstandenen Gefäßschäden durch die Erkrankung ihrer Stoffwechsel Lage, mit schwarzem Holunder und den darin vorkommenden „Polyphenolen“ empfohlen. Studien zeigten, dass Gefäßschäden damit reduziert werden konnten.
Gesicherte Wirkungen des Holunders
Holunder-Extrakte sind ein wirksames Mittel zur Behandlung der Grippe. Dies belegen ausführliche Studien. Speziell bei Katarrh der oberen Luftwege, bei trockenem Reizhusten. Bevorzugt werden Extrakte aus Blüten verwendet. Aus der Volksheilkunde gibt es Überlieferungen, dass Holunder als Heilpflanze bei Diabetes Typ 2, eingesetzt wurde. Das Ziel war gewesen, die Insulinproduktion entsprechend zu beeinflussen. Untersuchungen haben für ein auf den Menschen übertragbares Ergebnis, dass durch Holunder insulinartige Produktion im Körper stattfindet, nicht bestätigen können, Der Verzehr von rohen, unreifen oder auch reifen Holunderbeeren kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen! Darum sollten die Beeren immer für kurze Zeit auf 100 Grad erhitzt werden.
Aus meiner Kinder -und Jugendzeit weiß ich, dass der Holunderbusch allgegenwärtig war. Mit ihm hatte man so zu sagen die Hausapotheke vor der Türe. Maßvoll dosiert, wurden rohen Holunderbeeren, frische Rinde und Blätter als Brech- und Abführmittel benutzt. Die getrockneten Holunderblüten verwendete man als Tee wegen seiner schweißtreibenden Wirkung. Rinde, Blätter und Beerensaft wurden als Färbemittel für Stoffe und Haare verwendet.
Der bekannte Holunderblütentee aus den getrockneten Blüten wurde in der Volksmedizin als schweißtreibendes Mittel bei fieberhaften Erkältungskrankheiten und Blasenerkrankungen eingesetzt. Vorbeugend empfiehlt sich eine Kur von zwei Tassen täglich über zwei Wochen, die auch stimmungsaufhellend wirken kann, wohl durch die allgemeine Entschlackung des Körpers. Zum guten Schluss sollte bedacht werden, dass der Holunderbusch mit seinen Blüten und Beeren, eine unverzichtbare Pflanze für unsere tierischen Mitbewohner und Nützlinge repräsentiert. Im wahrsten Sinne des Wortes haben etwa 50 Vogelarten den Holunder zum Fressen gerne. Wenn die Früchte des Holunders im September reifen, dann wird der Holunderbusch für die Insektenfresser wie Mönchsgrasmücke, Grauschnäpper, und viele andere Insektenfresser und Zugvögel, das Eldorado für ihre Ernährung. Die kalorienreichen Früchte und der Saft der Beeren, wird dann so zu sagen ihr „Flugbenzin“ mit dem sie ihre lange Flugreise in den Süden zum Überwintern, antreten können.
