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Die Mistel – kugelrund und rätselhaft in luftiger Höhe zu Hause

Auch wenn wir heute verstehen, wie die Mistel lebt, glauben wir noch an ihre Zauberkraft.

Ein Mistelzweig über der Tür soll böswillige Geister fernhalten. Sie ist die Kupplerin der Liebenden. Wer unter einem Mistelzweig steht, darf geküsst werden.

Ihr Samen wird von Vögeln auf die Bäume getragen und dort zapft sie mit ihren Keim-Wurzeln die Lebensader ihres Wirtsbaumes an. Sie profitiert von seinem Wasser und seinen Nährsalzen. Als „Halbschmarotzer betreibt sie über ihre immergrünen Blätter die Photosynthese völlig eigenständig. Um ihre kugelige Gestalt bis auf einen Durchmesser von einem Meter zu erreichen, benötigt sie 20 Jahre. Ist der Baum gesund können mehrere Misteln auf ihm leben.
Die Mistel, (Viscum album) wurde schon in der Antike als Heilpflanze anerkannt und verwendet. In der Mythologie vieler Völker spielte sie eine große Rolle. Misteln, die auf Eichen wuchsen, und auf Tanne und Kiefer, waren besonders auserlesen.
Zunächst ist es die ungewöhnliche Vegetationsform dieser Schmarotzerpflanze, die in der anthroposophischen Medizin dazu geführt hat, ein ähnliches Prinzip wie bei einer Krebserkrankung zu sehen. Die Mistel entzieht dem Baum die Nahtstoffe, und so soll die Mistel dem Krebs die Nährstoffe entziehen.
Rudolf Joseph Lorenz Steiner war ein österreichischer Publizist, Esoteriker und Vortragsredner. Er begründete die Anthroposophie in den zwanziger Jahren.
Er sah die Misteltherapie als eine alternative Methode zur Krebstherapie.
Anthroposophische Präparationen sind Auszüge aus den Blättern, Wurzeln und Blüten der Mistel Viscum album. Zu ihren Inhaltsstoffen zählen besonders die Mistellektine, Voscotoxine, basische Proteine, Polysaccharide und Flavonoide.
Standardisierte Ernten und Auszüge aus Winter und Sommerernte werden gemischt. Getrennt nach Herkunft der Misteln von unterschiedlichen Wirtsbäumen. Die verschiedenen anthroposophischen Mistelpräparate unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Zusammensetzung deutlich und werden je nach Tumorart und Lokalisation individuell angewendet und verabreicht. Doch für die Wirkung des Präparates, ist der Gesamtextrakt entscheidend. Mistelextrakte und Mistelpräparate werden in vielen europäischen Ländern zur komplementären Behandlung von Krebspatienten eingesetzt. Heute wird die Misteltherapie als unterstützende, komplementäre Therapie zur konventionellen Krebstherapie, bei Chemo- und Strahlentherapie, Operation, Hormontherapie, gesehen.
Die hochwertigen und standardisierten Extrakte werden bei einer Tumorerkrankung im Sinne einer unspezifischen Reiztherapie zur Verbesserung der Lebensqualität gegeben.

Heute hat auch die Schulmedizin den Wert der Mistelpräparate erkannt.
Mistelpräparate werden als blutdrucksenkend, schmerzlindernd, immunmodulatorisch und zytotoxisch wirkend, verordnet und verabreicht. In der Erfahrungsmedizin werden Mistelpräparate bei erhöhtem Blutdruck angewendet. Dazu werden Mistelextrakte und Misteltee verordnet. Diese sind dan auch auf Rezept in der Apotheke erhältlich. Leider bezahlt nicht jede Krankenkasse Mistelpräparate. Daher empfiehlt es sich, darüber Erkundigungen ein zu holen. Extrakte aus der Mistel tragen immer eine Bezeichnung für die Mistelart die verordnet wird. Der Buchstabe „A“, vom Apfelbaum „M“, von der Eiche „Q“ usw.
Die Dosierungen und die Auswahl der Mistelart werden speziell für Frauen oder Männer vom Arzt festgelegt. Mistelextrakte kommen auch in der Segmenttherapie bei degenerativ-entzündlichen Gelenkserkrankungen zum Einsatz. Dabei kommt es zu einer Schmerzlinderung durch eine lokale Entzündung nach einer Injektion in die Haut. Bei der Anwendung als Tee gegen erhöhten Blutdruck gibt es leider keine Anerkennung durch die Schulmedizin, da ausgiebige Studien dazu nicht vorhanden sind. Doch die Volksmedizin benutzt die Mistel schon viele Jahrhunderte als Mittel zur Herzstärkung und nach durchgemachten Infekten zur Erholung. Auch als Arteriosklerose Prophylaxe und immunstabilisierend bei immer sich wiederholenden Atemwegs Infekten.
Allgemein zeigt sich bei der begleitenden, Behandlung mit Mistelextrakten, eine gute Verträglichkeit der Misteltherapie. Leichte bis mäßige Nebenwirkungen gibt es. Lokale Reaktionen. Hautrötungen, Hautverhärtungen und Juckreiz im Bereich der Injektionsstelle, die in der Regel sich wieder nicht lange vorhalten. Eine Folge der Reizung, die ja auch beabsichtigt und erwünscht ist. Auch leichtes Fieber kann sich einstellen. Dies hängt mit der Stimulierung des Immunsystems zusammen und ist erwünscht.

Der Bedarf an seriösen Studien ist groß und werden auch vorangetrieben.

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